Das Quirks mit den ÁáÀàéèČćÒòÓóřš …
„A note is a note – in any language!“ dieses, Louis Armstrong zugeschriebene Zitat wird wohl in allen Jazzclubs der Welt zelebriert. Seit 4. März 1972 das Jazzland gegründet wurde, haben dort sicher schon Menschen aus allen Ländern und Sprachen musiziert.
Als Axel und Tilly die ersten Jazzlandprogramme noch auf der Schreibmaschine tippten waren es noch überschaubar viele Sprachen, deren Sonderzeichen sie auf der deutschen Tastatur suchen mussten. Auch hat der Eiserne Vorhang in Nord und Ost sowie das Jugoslawien im Süden noch geringen kulturellen Austausch ermöglicht.
So mancher autochtone Österreicher der damaligen Zeit trug zwar einen Namen mit tschechischen (zB. Harry Jirsa (tb bei der Jazzlanderöffnungsband Red Hot Pods) -> von: Jiři / Georg) oder ungarischen Wurzeln, legten aber keinerlei Wert auf den Hatschek bzw. war der schon in früheren Generationen abgelegt worden.
Mit dem Einzug der Computer und graphischer Oberflächen fielen die mechanischen Limitationen der Schreibmaschine weg. Wir geben uns in den letzten Jahren deshalb große Mühe die Namen der KünstlerInnen Jazzlandpost möglichst in der richtig zu Schreiben. Manchmal wissen wir es nicht besser weil in den Tiefen des Internet der Künstler in allen Schreibweisen vorliegt, oder wir in gutem Glauben der Künstlerin den Akzent „á“ zwar verpasst haben aber in die falsche Richtung „à“. Àhhhsòooo!
Noch Mitte der 1980er war der Grenzübertritt Ungarn – Österreich mit langen Wartezeiten und einer genauen Inspektion des Bodenbleches meines 2CV verbunden. Wobei ich schon damals nicht verstanden habe, wie ich in dem ca. 1,5 mm Blech einen ganzen Menschen hätte herüberschmuggeln können. Mittlerweile kommen aus dem nahegelegenen Ungarn perfekt ausgebildete junge Musiker, die sich entweder hier ansiedeln wie Mátyás Bartha (p) oder wie Mátyás Papp (tp tb) flott hin und her pendeln.
Und dann kommen großartige Musiker aus dem Süd-Osten, gründen eigene Bands und wir versuchen gemeinsam und stundenlang in der Schriftart der Überschriften seinen Namen ganz ganz richtig zu schreiben.
Keine Chance! In Kurzform, weil Bilder mehr sagen als tausend Worte, warum das Sextet von Miloš Čolović (b) in der Überschrift im Programm Jan-Feb-2026 so aussieht:

in der Schriftart „BernardMT“ hätte es so ausgesehen:

weil das Č und das ć in dieser Schriftart einfach nicht vorhanden sind, werden sie von MS-Word automatisch mit einer anderen ersetzt. Die in Kombination (sorry) besch…eiden ausschaut. BernardMT ist schon seit Ewigkeiten für die Überschriften im Einsatz.
Das Jazzlandprogrammerstellungteam (= Michi Schlacher und ein wenig auch ich), haben nach ca. 2 Stunden aufgegeben und hoffen auf Verständnis bei Miloš Čolović und allen künftigen MusikerInnen mit Namen deren Buchstaben außerhalb unserer Reichweite sind :-).
Aber jetzt wissen wir, wie es den anderen Laendern geht, wenn sie sich mit unseren ÄäÖöüÜ und ß abquaelen duerfen.
Zum Glück ist und bleibt: „A note is a note – in any language!“
PS: Sollte ich auf meinen Webseiten einen MusikerInnennamen falsch geschrieben haben bitte melden!! – Einfach hier einen Kommentar hinterlassen – ich hoffe die verwendete Schriftart kann alles 🙂
