Ein sehr überraschendes Kompliment an der Kassa

30.8.2023 im Jazzland. Ich darf als Vereinsmitglied heute wieder gratis Musik hören (The R.P.M. Trio) und dafür betreue ich die Jazzlandkassa.

Es ist ca. 20:30. zwei Männer schauen um die Ecke die Stiege runter. Ich grüße hinauf. Touristen mit großer Einkaufstasche. Der eine lächelt zurück, der andere wirkt ein wenig verhaltener. Sie wechseln ein paar Worte und kommen herunter. Der lächelnde fragt auf Englisch „Wie funktioniert das hier?“ und „Ist ein Konzert?“ ein wenig herumgescherzt („war die Tür offen? – Ja? Dann ist ein Konzert!“. Der Lächelnde wendet sich dem Verhaltenen zu und redet auf ihn ein. Schließlich zahlt der Lächelnde und Englisch sprechende den Eintritt und sie nehmen Platz.

10 Minuten später kommt er wieder heraus an die Kassa und bittet um Verzeihung. Er möchte mir etwas sagen „Ja?“ „You have changed our mind!“ – „äh” ich befürchte er will sagen, dass sie ihre Meinung geändert hätten und wieder gehen wollen, also frage ich einmal vorsichtig wie er das meint.

„Ja, wo wir herkommen sind Stiegen nach unten kein gutes Zeichen und man ist sehr vorsichtig“ – Woher kommt ihr? „xxxxxx“ (xxx vorsichtshalber 😉 – „na na! 🙂 ich bin sicher nicht von der Geheimpolizei oder ähnlichem und das ist kein Kerker“ – wir lachen.
Er fährt fort: „als sie heraufgegrüßt haben, war das so einladend, dass wir herunter kamen. Die paar Worte, die wir mit ihnen dann gewechselt haben, haben uns dazu gebracht zu bleiben! – Wenn Sie nicht gewesen wären, wären wir nicht einmal die Stiege herunter gekommen!“ – „na na na – was willst trinken 😊“ – wir lachen – nein er will nichts trinken, sondern nur mir sagen, dass ich den Unterschiede gemacht habe. Und er wiederholt: „Without you, we would have turned around on the top of the stairs and left again.”

(Ob ich während seiner Ausführungen rot geworden bin? Kann ich nicht sagen – bin rot-grün-schwach. 😉)

Hmmm ich erzähle ihm darauf meine Geschichte als ich vor ca. 40 Jahren den Kassajob mit den Worten aufhörte „Axel, wenn ich nach einem langen Arbeitstag mit grimmigem Gesicht an der Kassa stehe, dann verscheuche ich Dir nur die Gäste, ich hör lieber auf“ – aber es war nur ein aufhören auf Zeit! – doch war es nur eine lange Unterbrechung. Jetzt mache ich es schon wieder seit ein paar Jahren – die „Dankesrede“ des Gastes war sozusagen das Spiegelbild oder die zeitversetzte „Unterstreichung“ meiner Abschiedsworte an Axel ca. 1982.

… aber alle unsere „Jazzlandkassadiener“ sind – fast immer – freundlich – na ja „wie man in den Wald hineinruft“ … ein früherer Arbeitskollege meinte einmal zu dem Sprichwort „Der Kunde ist König“: „Nur der Kunde darf erwarten wie ein König behandelt zu werden, der sich auch wie ein solcher verhält“ – zum Glück kommen ins Jazzland doch zu 99% Königinnen und Könige!

Abgeschweift von der Geschichte:
Hoffentlich gefällt beiden die Musik heute Abend … ich scheine heute ganz gut drauf zu sein – heute sei betont😉 – mal sehen, der Abend ist noch jung …

21:10 der ruhige, verhaltene von den Beiden swingt mit dem Kopf zum Rhythmus der Musik – es paaaaaast dadert I sogn! 😊 You’ve made my evening too!

22:10 pause – die beiden brechen auf. Na geh! Weil sie morgen früh raus müssen. Verabschiedung mit Handschlag und ein Foto von ihm und mir möchte er auch noch – mal sehen ob er diesen Eintrag im Internet finde und die automatische Übersetzung in xxxxxx (oder Englische) funktioniert – vielleicht bekomme ich dann auch das Foto von ihm und stelle es zu dem Beitrag 🙂

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